Stirbt ein geliebter Mensch, so stirbt ein Teil in uns mit. Es wird uns kaum je so radikal bewusst wie beim Tod eines geliebten Menschen, in welchem Maß wir uns aus unseren Beziehungen zu anderen Menschen und Dingen verstehen und erfahren, in welchem Maß der Tod einer solchen Beziehung uns aufbricht und eine Neuorientierung verlangt.
Angehörige, Freunde und Bekannte haben oft Angst auf Trauernde zuzugehen, weil sie das Gefühl haben, nicht zu wissen, was angemessen ist. Deswegen sind Menschen in Trauer oft sich selbst überlassen, isoliert und einsam.
Unser Gesprächskreis ist ein geschützter Ort, wo man sich zuhört, weinen darf, verzweifelt sein darf, aber auch wieder Hoffnung schöpfen kann, dass es irgendwann einmal leichter und heller in uns wird.
Zur Trauerarbeit in unserer Gruppe wird also auch gehören, unsere vielfältigen Gefühle wie Hoffnungs- und Ruhelosigkeit, Angst, Schuldgefühle und Hass auszudrücken, zu verstehen und zu verarbeiten. Wir helfen uns gegenseitig, teilen das Leid, stehen uns bei und machen uns Mut. So kann es leichter werden, sich die Zeit, die die Trauer braucht, auch zu nehmen, den Toten zu verabschieden, die Trennung und den eigenen Schmerz zu überwinden, so dass die Öffnung zum Leben wieder möglich wird.